Du schwankst zwischen der Entscheidung Ausbildung oder Studium? Oder du möchtest eine Ausbildung absolvieren, doch fühlst dich verloren in der Menge an Angeboten? Wir wollen dir Klarheit verschaffen auf die Fragen „Ist Hörakustiker / Hörakustikerin etwas für mich? Und wenn ja, warum sollte ich zu terzo gehen?“
Um dir genau diese Fragen zu beantworten, haben wir mit unserer Expertin für Ausbildung bei terzo gesprochen: Luise Flessa, Hörakustikmeisterin bei unserem terzo-Partner Lennartz-Hörakustik und Leiterin unseres Ausbilderkreises. In diesem kommen Auszubildende aus unterschiedlichen Partnerbetrieben zusammen, um gemeinsam mit- und voneinander zu lernen. Natürlich steht hier die Freude am Miteinander im Vordergrund, denn sich gemeinsam auf eine Prüfung vorzubereiten, ist weniger anstrengend.

Ausbildung bei terzo –
22 Fragen, 22 Antworten
1. terzo-Marketing: Wie läuft die Ausbildung im terzo-Zentrum ab?
Luise Flessa: Grundsätzlich ist es eine duale Ausbildung. Das heißt, wir haben die Ausbildung im Betrieb und zusätzlich die Ausbildung in der Theorie in Lübeck. Hier findet eine Block-Beschulung statt, sodass die Auszubildenden immer für circa 3 bis 5 Wochen am Stück nach Lübeck gehen, die einzige Schule in Deutschland. Zusätzlich gibt es Schulungen und Austauschmöglichkeiten im Betrieb. So kommen manchmal Außendienstler in den Betrieb, bei denen die Auszubildenden extra Teilschulungen haben. Auch über das terzo-Institut sind Schulungen vorhanden und Schulungsmöglichkeiten, bei denen sich die Auszubildenden mit anderen austauschen können.
2. terzo: Was macht eine Ausbildung bei terzo so besonders?
L. Flessa: Besonders ist, dass wir durch terzo das Netzwerk Hörgesundheit im Hintergrund haben. So wird der oder die Auszubildende zum Beispiel durch den Ausbilderkreis oder durch externe Schulungen gestärkt. Und so können wir unsere Auszubildenden gut darauf vorbereiten, dass sie unsere Kunden nicht nur fachlich gut beraten können, sondern auch emotional abholen und die Kunden somit ganzheitlich betreuen.
Besonders ist auch, dass wir unseren Auszubildenden zwei Stränge bieten können. Wir haben auf der einen Seite den Ausbildungsrahmen-Lehrplan, der für die Azubis einen roten Faden bietet. Auf der anderen Seite haben wir mit terzo einen weiteren Anhaltspunkt. Ich sag immer, das ist der orangene Faden, den wir haben. Mit diesen beiden Strängen geben wir den Auszubildenden einfache Tools an die Hand, die sie nutzen können, um die Kunden bestmöglich zu beraten und um gemeinsam deren Hörgesundheit in den Blick zu nehmen.
3. terzo: Woher wissen Interessierte, dass eine Ausbildung bei terzo das Richtige für sie ist?
L. Flessa: Sich selbst zu kennen, ist für die Beantwortung der Frage wichtig. Die Ausbildung ist abwechslungsreich und zukunftssicher – denn es wird immer schwerhörige Menschen geben. Wir wollen zudem jüngere Menschen auf das Thema Hörgesundheit sensibilisieren, zum Beispiel auch mit Gehörschutz. Wichtig ist, Spaß am Umgang mit Menschen zu haben und gleichzeitig Interesse an der technischen Komponente zu haben.
Am besten ist es, ein Praktikum durchzuführen oder einmal Probe zu arbeiten, um ein besseres Gefühl für den Beruf zu erhalten. Wir bieten in den terzo-Zentren Schüler-Praktika an, bei denen Schüler mal eine oder zwei Wochen bei uns sein können. Auch für Menschen, die schon mit dem schulischen Ausbildungsweg fertig sind, vielleicht eine Umschulung anbahnen oder sich nach einem freiwilligen sozialen Jahr für den Beruf interessieren, ermöglichen wir Probearbeiten.
So soll jeder die Möglichkeit erhalten, bei uns reinzuschauen und zu erleben: Was passiert? Was machen wir? Liegen mir die Tätigkeiten, die der Akustiker macht? Komme ich mit dem Betrieb zurecht? Fühle ich mich wohl in der Atmosphäre und mit den Kollegen und Kolleginnen?
4. terzo: Welche Fähigkeiten, Kenntnisse und Interessen sollte ein Auszubildender oder eine Auszubildende mitbringen?
L. Flessa: Ganz wichtig ist der Umgang mit Menschen, denn das habe ich als Akustiker immer und immer wieder. Ich brauche Einfühlungsvermögen, ich sollte zuhören können und ich sollte mich auch nicht scheuen, auf fremde Menschen zuzugehen. Wobei das eine Fähigkeit ist, die ein Stück weit erlernt werden kann. Gerade junge Menschen haben manchmal Berührungsängste, auf jemand Fremdes zuzugehen, aber das kann mit der Zeit erlernt werden.
Ein bisschen Neugierde brauche ich auch für die Physik und technisches Verständnis, denn ich muss Hörsysteme einstellen und programmieren können. Ich muss auch verstehen, wie arbeitet welche Hörgerätetechnik im Hintergrund? Das muss ich ein Stück weit erfassen können. Das sind so die Grundeigenschaften.
Also ich sage mal, jemand der gewillt ist und neugierig ist, wird immer Spaß an dem Beruf haben.
5. terzo: Was ist der Ausbilderkreis und wird jede/r Auszubildende automatisch in den Ausbilderkreis aufgenommen?
L. Flessa: Der Ausbilderkreis ist der Zusammenschluss von Hörakustikmeistern, Geschäftsinhabern und Auszubildenden von den teilnehmenden terzo-Betrieben. Damit führen wir praktisch Auszubildende bei einer Schulung zusammen. Das heißt, wir beschulen Auszubildende extern zusätzlich zu den Betrieben und zur Berufsschule und steuern die Ausbildung zentral.
Wenn der Betrieb sie oder ihn anmeldet, sind Auszubildende automatisch im Ausbilderkreis. Wir schauen immer, dass die Auszubildenden dann auch Zeit haben, sodass wir die externen Schulungen durchführen können.
6. terzo: Was bietet der Ausbilderkreis Auszubildenden noch?
L. Flessa: Zum einen festigen und unterstützen wir die Tätigkeiten, die im Betrieb schon vermittelt werden, also praktische Tätigkeiten. Oft treten Fragen auf oder es gibt Themen, die im Betrieb nicht so intensiv behandelt werden können, weil die Zeit fehlt. Auch spezielle Themen, wie zum Beispiel Sonderversorgungen, können wir noch mal separat ansprechen. Zudem wiederholen wir die Theorieinhalte, die in der Berufsschule besprochen werden, um auch hier alle Fragen individuell zu beantworten.
Wir wollen darüber hinaus alternative Lösungswege aufzeigen. Klar, jeder Betrieb hat seine eigenen Grenzen und Möglichkeiten. Manchmal hilft es, sich mit anderen darüber auszutauschen, um bestimmte Bereiche zu verstehen. Das hilft beim Blick über die eigenen Grenzen hinaus. Wir unterstützen zudem den Austausch untereinander, bieten ein Netzwerk und helfen, die eigenen Fertigkeiten zu festigen. Und wenn wir uns treffen, kommt der Spaß am Miteinander natürlich auch nicht zu kurz. Dafür lassen wir uns regelmäßig ein schönes Rahmenprogramm einfallen.
7. terzo: Habt ihr dafür regelmäßige Termine?
L. Flessa: Ja, wir haben regelmäßige Termine. Im Normalfall zweimal im Jahr, meistens einmal im Herbst und einmal im Frühjahr. Im Frühjahr haben wir speziell für die Drittlehrlinge, also die Auszubildenden im dritten Lehrjahr, die Prüfungsvorbereitung. Das heißt, da geht es schon mit straffen Schritten auf die praktische Gesellenprüfung zu. Deshalb führen wir hier entsprechend die Prüfungsvorbereitung durch, damit unsere Auszubildenden gestärkt in die Prüfung gehen können.
8. terzo: Wie sieht ein typischer Tag für einen Auszubildenden in einem terzo-Zentrum aus?
L. Flessa: Es kommt immer ein bisschen auf das Lehrjahr an. Vom ersten Tag an können einfache Tätigkeiten übernommen werden. Hierzu gehört es, den Laden für unsere Kunden vorzubereiten, zu schauen, dass alles an seinem Platz und sauber ist und natürlich auch, dass unsere Pflanzen gepflegt sind. (lacht). Schon nach kurzer Zeit können anspruchsvolle Tätigkeiten durchgeführt werden, wie zum Beispiel die Kunden empfangen, betreuen, Service-Maßnahmen einleiten, Reparatur-Service anbieten, Termine-Verwaltung. Das können Auszubildende bereits im ersten Jahr souverän und selbständig übernehmen.
Dann geht es weiter mit Hör-Analyse aufnehmen, später dann auch Hör-Beratungen durchführen, Unterstützung und Einweisung in das terzo-Hörtraining, Auswahl und Anpassungen von verschiedenen Hör-Lösungen und Zubehör-Lösungen und natürlich die Nachbetreuung und der Austausch mit der Krankenkasse.
Es ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf. Wir haben die menschliche Ebene, die technische Ebene mit den Hörhilfen wie bspw. den Hörgeräten und FM-Anlagen und auch die Ebene mit IT wie bspw. das Erstellen und Initialisieren von digitalen Hörtrainings und Tele-Anpassungen via Apps. Zudem haben wir den Austausch mit Pflichtpersonen, also Krankenkassen und HNO-Ärzten. Somit ist der Aufgabentag eines Auszubildenden sehr vielfältig und abwechslungsreich und man kann sicher sagen, dass nicht ein Tag dem anderen gleicht.
9. terzo: Wie werden die Auszubildenden an diese Tätigkeiten herangeführt?
L. Flessa: Wir möchten unsere Auszubildenden möglichst schnell anlernen, damit sie einfache Tätigkeiten selbst übernehmen können. Im ersten Lehrjahr sind das Tätigkeiten wie zum Beispiel Batterieverkäufe selbstständig durchführen, Service und Reinigung selbstständig durchführen. Da leitet der Ausbilder oder die Ausbilderin am Anfang an. Und man kennt es ja, je öfter ich selbst etwas mache, umso schneller kann ich das Ganze. So werden die Auszubildenden auch zum praktischen Handeln angeleitet.
10. terzo: Gibt es im terzo-Zentrum Zusatzqualifikationen für Auszubildende und welche?
L. Flessa: Es gibt spezielle Schulungen, mit denen gezielt Zusatzqualifikationen erhalten werden können, die auch der oder die Auszubildende schon machen kann. Zum Beispiel gibt es eine Schulung zum Gehörschutzbeauftragten oder zu In-Ear-Monitoring. Das ist für junge Leute sehr spannend und das ist auch eine Thematik, um sich zusätzlich einzulesen und reinzuhören. Es gibt Schulungen für Zubehör, zum Beispiel für Lichtsignalanlagen, für hochgradig Schwerhörige oder auch speziell Fernseh-Lösungen. Das ist Zubehör, wie zum Beispiel Kopfhörer oder Streaming-Module, das an den Fernseher angeschlossen wird. An solchen Schulungen sollen schon die Auszubildenden teilnehmen, denn natürlich gilt: Je mehr man kann, desto besser ist man aufgestellt.
11. terzo: Können Auszubildende die Praxis-Phasen in verschiedenen terzo-Zentren verbringen?
L. Flessa: Das kommt immer sehr auf die Betriebsgröße an. Wenn ich einen kleineren Betrieb habe, wie wir mit zwei Geschäften, ist es so gedacht, dass der oder die Auszubildende in jedem Geschäft mal mit drinnen ist. Je größer der Betrieb ist, umso mehr Möglichkeiten gibt es, in verschiedene Varianten reinzuschnuppern. Wenn nur eine Filiale vorhanden ist, dann könnte intern besprochen werden, ob ein Austausch für ein oder zwei Tage möglich ist, sodass der oder die Auszubildende mal woanders reinschnuppern kann. Das ist dann jedoch eine individuelle Absprache.
12. terzo: Wo wohnen Auszubildende während der Berufsschulzeit?
L. Flessa: Am Campus in Lübeck gibt es drei Internate vor Ort. Wir haben mittlerweile ein Internat speziell für minderjährige Auszubildende, wo dann auch nachts eine spezielle Betreuung und eine Nachtwache vorhanden ist, sodass nichts passieren kann. Zusätzlich gibt es externe Boarding Häuser, die in fußläufiger Nähe zum Campus sind. Es werden also alle Auszubildenden untergebracht.
13. terzo: Wer übernimmt die Kosten dafür und mit welchen Kosten muss ein Auszubildender / eine Auszubildende insgesamt pro Monat rechnen?
L. Flessa: Je nach Bundesland gibt es eine Bezuschussung zu den Unterkunftskosten und der Rest muss in der Regel durch den Auszubildenden oder die Auszubildende selbst übernommen werden. Das ist in Bayern zum Beispiel 80%, bei Kosten von – je nach Block – ca. 300 € inkl. Verpflegung. In diesem Fall müsste der Auszubildende oder die Auszubildende noch ca. 60 € zuzüglich Fahrtkosten selbst tragen.
Viele Betriebe unterstützen die Auszubildenden jedoch zu 100 %, sodass sowohl die Unterbringung als auch zum Teil Zuschüsse zu Fahrtkosten bezahlt werden. Das ist abhängig von der Betriebsstruktur, wird jedoch in vielen Betrieben so gehandhabt.
Benötigte Materialien, wie zum Beispiel Schulbücher, sind meistens in den Betrieben schon vorhanden. Das heißt, die Akustik wird nicht immer neu erfunden mit jedem Lehrjahr, sondern Vieles ist über die Jahre gleichgeblieben. Deshalb können die vorhandenen Bücher weiterverwendet werden. Alle Punkte, die sich verändern, werden in der Schule ausgehändigt. Deshalb müssen keine extra Schulbücher angeschafft werden und alle Unterlagen werden von der Akademie gestellt.
14. terzo: Welche Entwicklungsmöglichkeiten haben Auszubildende nach der Ausbildung?
L. Flessa: Zum einen kann die Weiterbildung zum terzo-Berater absolviert werden. Das ist schon während der Ausbildung möglich, manche Betriebe machen es jedoch erst, wenn der Gesellenbrief vorhanden ist. Zudem kann ganz klassisch der Meistertitel erworben werden, bei uns im Handwerk, also eine Handwerker-Weiterbildung. Es gibt die Möglichkeit zur Spezialisierung, z.B. zum Tinnitus-Berater, Pädakustiker, also speziell für Kinder, Weiterbildung als CI-Akustiker, also für Menschen, die Hör-Implantate bekommen, oder auch als Audio-Therapeut.
Darüber hinaus kann im Anschluss – je nach vorheriger schulischer Laufbahn – auch ein Studium angestrebt werden. In dem Moment, wo der Meistertitel erworben wurde, kann immer fachbezogen studiert werden. So ist es zum Beispiel möglich, mit dem Meistertitel und einem vorherigen Hauptschulabschluss trotzdem Akustik zu studieren.
Zusätzlich ist es möglich, sich nebenberuflich ehrenamtlich zu engagieren. So können zum Beispiel ortsansässige Schwerhörigen-Gruppen, die sich regelmäßig treffen, durch Vorträge unterstützt werden. In Altenheimen kann zum Beispiel das Pflegepersonal im Umgang mit Hörgeräten angeleitet werden. Oder auch Tätigkeiten wie Ausbilderkreis, Sicherheitsbeauftragte, Gastdozent in Lübeck sind möglich.
Die Weiterbildung und Möglichkeiten nach der Ausbildung sind sehr vielfältig.
15. terzo: Somit ist auch nach der Ausbildung nicht Schluss und es wird nicht langweilig. Unterstützen die terzo-Zentren solches Engagement?
L. Flessa: Ja. Wir wissen, wie in jedem Handwerk, dass qualifiziertes Personal händeringend gesucht wird. Deshalb unterstützen wir unsere Auszubildenden dahingehend, damit wirklich möglichst viele Leute dem Handwerk treu bleiben und in der Branche bleiben.
16. terzo: Welches Gehalt bekommt ein Auszubildender oder eine Auszubildende bei terzo?
L. Flessa: Das ist je nach Betrieb unterschiedlich. Es gibt Anhaltspunkte von der Bundesinnung, die deutschlandweit agiert. Dadurch haben wir Mindest-Ausbildungs-Vergütungen, die eingehalten werden müssen. Das sind im ersten Lehrjahr 620 €, im zweiten Lehrjahr 731 € momentan und dann im dritten Lehrjahr 837 €. Das ist das unterste Niveau, das alle Auszubildenden erhalten.
Alles darüber ist möglich. Regional gesehen kann das somit variieren. Zum Beispiel könnte es sein, dass es im ländlichen Bereich eine niedrigere Ausbildungsvergütung gibt, dafür sind die Lebenshaltungskosten geringer. In einem städtischen Bereich, z.B. einer Großstadt, ist die Ausbildungsvergütung vielleicht höher, aber die Lebenshaltungskosten sind auch höher.
17. terzo: Wenn die Schüler vor der Ausbildung schon während der Schulzeit etwas in die Richtung machen wollen, zum Beispiel Jugend forscht, lohnt sich das? Achtet ihr auf so etwas bei der Bewerbung?
L. Flessa: Ja. Auf jeden Fall. Gerade wenn wir sehen, dass in dem Bereich Naturwissenschaften, Projektarbeiten gemacht wurden, wirkt sich das immer positiv aus. Denn wir sehen dann, dass das Interesse vorhanden ist für die Sachen.
18. terzo: Was unterscheidet den Beruf des Hörakustikers von anderen medizinischen Berufen?
L. Flessa: Der Hauptunterschied ist die abwechslungsreiche Tätigkeit, die wir haben und die Nähe zu den Menschen. Hören ist etwas sehr Individuelles und gleichzeitig etwas Hochsensibles. Was der eine als angenehm empfindet, kann für den anderen eher unangenehm sein und umgekehrt. Das sehen wir bei der Musik. Der eine mag Rockmusik, der andere Popmusik, die nächsten Klassik. Und so muss ich auch immer individuell auf meine Kunden eingehen. Das ist etwas ganz Besonderes, dieses Hörgefühl zurückzubringen, den Hörgeschmack des Kunden zu treffen. Hinzu kommt, dass Menschen beispielsweise bei einer Brille wissen, was sie erwartet oder sie erwarten können. Das ist beim Hörgerät ganz anders.
Wir sind mehr Dienstleister als ein Produktverkäufer: Wir unterstützen die Menschen auf dem Weg zu mehr Hörgesundheit, indem wir ihnen ihren individuellen Weg, der sich an ihrem individuellen Bedarf orientiert, aufzeigen. Den Weg gehen wir dann gemeinsam. Denn das beste eingestellte Hörgerät bringt nichts, wenn es nicht getragen wird. Und nur durch das Tragen der Hörgeräte kann sich ein Erfolg einstellen. Der Erfolg ist Lebensqualität, die zurückgewonnen wird, weil man sein Leben bei intakter Hörgesundheit selbst frei gestalten kann. Das ist unser Antrieb bei terzo und der Grund, warum wir gerne zur Arbeit gehen. Wir sehen, wie sinnvoll unsere Arbeit ist und wie dankbar zufriedene Kunden sind.
19. terzo: Welche Rolle spielt die Digitalisierung und was bedeutet das für Auszubildende?
L. Flessa: Die Digitalisierung spielt eine große Rolle. Das fängt an mit Online-Unterricht. Das gab es zum Beispiel zu meiner Zeit gar nicht. Das kannten wir gar nicht, dass es die Möglichkeit dazu gibt. Heutzutage ist Online-Unterricht Standard. Auch da werden mit einem Webinar Seminare, Schulungsinhalte online vermittelt. Neue digitale Geschäftsmodelle entstehen, die das Bewusstsein für das Thema Hörgesundheit sicher schärfen werden.
Dadurch wird unsere fachliche Expertise mehr gefragt denn je. Natürlich kann ich mir schnell irgendwo im Internet ein Hörsystem bestellen. Aber dieses Einstellen und wieder darauf zugehen, Einfühlungsvermögen, das kann mein Computer nicht. Dafür brauche ich den Menschen.
Dann haben wir die Möglichkeit, was früher auch nicht ging, dass viel mehr Hörsysteme streamingfähig sind. Da wandelt sich die Technik. In den letzten zehn Jahren hat sich hier viel verändert. Hierfür brauchen wir Auszubildende, die mit der Technik gerne mitgehen, die bereit sind, auch etwas Neues auszuprobieren.
Und wir können mittlerweile per Fernwartung Hörgeräte einstellen. Das heißt, wir haben die Möglichkeit uns übers Internet zu treffen und Hörsysteme zu programmieren.
Wir haben zudem 3D-Scanner für die Ohr-Abformungen, bei dem so ein kleiner Stab ins Ohr reinkommt und den Gehörgang scannt. Zudem wird das Ohrstück mittlerweile nicht mehr gefräßt, sondern vom 3D-Drucker gedruckt. Das sind alles Dinge, die zeigen, das Handwerk passt sich den Zeiten an und ist keineswegs verstaubt.
20. terzo: Was ist in Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu berücksichtigen?
L. Flessa: Hier ist sicher nicht das Berufsbild, sondern der Betrieb gefragt. In der Ausbildung selbst ist man jedoch in der Regel an die Öffnungszeiten der Filiale gebunden, denn wo könnte ich besser lernen als am Ort des Geschehens: Diese sind in der Regel zwischen 9:00 und 18:00 Uhr, aber immer von Betrieb zu Betrieb und manchmal auch vom Wochentag abhängig. Manchmal muss vielleicht auch samstags gearbeitet werden. Dafür erhält man einen Ausgleichstag in der Woche. Man sieht daran schon, dass es Gestaltungsmöglichkeiten gibt und nach der Ausbildung sowieso. Hier ist in Bezug auf Familie natürlich die Möglichkeit vorhanden, in Teilzeit zu arbeiten. Das heißt, es gibt die Möglichkeit zu sagen, ich arbeite vormittags und habe nachmittags Zeit, um meine Kinder abzuholen oder zu betreuen oder eben mich der Familie zu widmen.
Es ist die Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die dazu führt, dass im Interessensausgleich die Familie und der Beruf gut miteinander vereinbart werden können.
21. terzo: Was unterscheidet terzo von anderen Arbeitgebern, zum Beispiel Geers oder Kind? Welche Vorteile haben Auszubildende?
L. Flessa: Der größte Unterschied ist zum einen die Größe. Alle terzo-Partner sind kleine, inhabergeführte Fachgeschäfte. So geht es schon einmal sehr familiär zu. Der Ausbilderkreis macht diese Vorteile sichtbar, weil ein gemeinsames miteinander und voneinander lernen über den Tellerrand des eigenen Betriebes hinaus möglich wird.
Und dann ist da natürlich terzo selbst. Die terzo®Gehörtherapie und die wissenschaftliche Begleitung im Netzwerk Hörgesundheit ist einzigartig. Sie dient der permanenten Weiterentwicklung orientiert am wissenschaftlichen Status quo, um unseren Kunden und Patienten stets individuelle, bestmögliche Hörgesundheit zu garantieren. terzo ist eine Marke, die diesen kleinen und mittelständischen Akustikern ein Aushängeschild ermöglicht, um auf diese exzellenten Dienstleistungen aufmerksam zu machen.
Zusammengefasst kann man sagen, dass man keine „Ich bin halt eine Nummer in einer Filiale von vielen deutschlandweiten Filialen“ ist. Stattdessen ist man eine Persönlichkeit in einem familiengeführten Betrieb mit wenigen Filialen in einer Region mit der ich mich im besten Fall identifizieren kann oder schon bin. Das heißt, ich kann eigene Bedürfnisse besser in die Waagschale legen, weil der Chef mir auf Augenhöhe begegnen kann.
22. terzo: Wenn ein Auszubildender oder eine Auszubildende während der Ausbildung merkt, dass der Beruf oder das terzo-Zentrum doch nicht passt, sei es persönlich, dass die Chemie nicht stimmt, oder sei es, dass die Vorstellung eine andere war, was kann er oder sie dann machen?
L. Flessa: Es gibt am Anfang die Probezeit, zusätzlich zum Praktikum oder zur Probearbeit, die als Kennenlernphase dient. Und meistens kristallisiert sich schon in der Probezeit heraus, kommt man miteinander zurecht oder nicht. Das heißt, in der Probezeit haben sowohl Auszubildende als auch Betriebe jederzeit die Möglichkeit, das Ganze aufzulösen, ohne irgendwelche Konsequenzen zu spüren. Sollte es trotzdem wider Erwarten erst danach so sein, dass man sagt, es passt nicht oder der Auszubildende oder die Auszubildende zieht um, gibt es die Möglichkeit, innerhalb der terzo-Partner nach einem passenden Ausbildungsbetrieb zu schauen.
Das ist ein großer Vorteil des terzo-Netzwerks, das wir geschaffen haben. Wenn jemand zum Beispiel von München nach Berlin umzieht, dann muss er oder sie nicht das komplette Betriebssystem wechseln, sondern kann zu einem anderen terzo-Partner wechseln. Vielleicht ist dieser schon von einer Schulung bekannt, vielleicht ist dort sogar ein Mit-Auszubildender, den er oder sie bereits kennenlernen durfte. Also, wir können uns da gegenseitig gut unterstützen.
terzo: Vielen Dank, Luise, für diesen interessanten und kurzweiligen Austausch.
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Wenn du weitere Fragen hast, kontaktiere uns gerne jederzeit über das Kontaktformular oder die anderen angegebenen Möglichkeiten. Deine Nachricht wird in jedem Fall an die richtigen Ansprechpartner weitergeleitet.
Vielleicht hast du auch schon selbst Erfahrung mit der Ausbildung bei terzo oder einem anderen Akustiker gemacht? Oder du bist Schüler oder Schülerin und möchtest deine Erfahrungen in Bezug auf Jobsuche mit uns teilen? Schreibe uns dazu gerne in den Kommentar.
Wir hören uns.
Dein terzo-Team